Limited für Existenzgründer

Auch wenn die Werbung diverser Limited-Vermittler uns etwas anderes glauben machen möchte – Existenzgründern kann nicht immer eine Limited als Gesellschaftsform empfohlen werden. Das Führen einer Kapitalgesellschaft ist deutlich aufwendiger und kostenintensiver als das Führen einer Personengesellschaft. Jeder Existenzgründer sollte sich daher vor die Frage stellen, inwiefern sich die Gründung einer Limited für ihn wirklich lohnt.

Erschwerend hinzukommt, dass viele Existenzgründer geringe bis gar keine Erfahrung bezüglich der Unternehmensführung haben – geschweige denn von der Führung ausländischer Gesellschaften. Dies wiegt umso schwerer als da gilt: Das englische Gesellschaftsrecht ist zwar transparent, aber auch sehr streng. Bei kleinen Vergehen oder Fristüberschreitungen können schon empfindliche Strafen drohen. Wer also mangelhafte Kenntnisse in der Führung einer Limited hat, wird womöglich mit höheren Rechtsberatungskosten rechnen müssen.

Existenzgründer sollten sich daher reiflich überlegen, inwiefern sie überhaupt eine Kapitalgesellschaft zu Beginn ihrer unternehmerischen Karriere benötigen. Als allerwichtigstes Entscheidungskriterium sollte hierbei das geschäftliche Risiko dienen. Agiert man in einem rechtsunsicheren Raum, in dem rechtliche Streitigkeiten wenn nicht wahrscheinlich, so doch zumindest möglich erscheinen? Nur wenn hierauf die Antwort ein klares ja ist, sollte die Gründung einer Kapitalgesellschaft in Erwägung gezogen werden. Denn als Limited-Gesellschafter können Existenzgründer, gerade zu Beginn, einen größeren Teil mit der Verwaltung der Limited verbringen, als mit ihrer eigentlichen Geschäftsidee.

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